top of page

Umgang mit schwierigen Gefühlen: Wut, Trauer und Scham im Alltag bewältigen

  • Autorenbild: Alexander Morgen
    Alexander Morgen
  • 11. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit
Nahaufnahme einer Person mit nachdenklichem, aber friedlichem Gesichtsausdruck, die schwierige Gefühle wie Wut, Trauer und Scham bewusst akzeptiert.

Jeder Mensch kennt Phasen intensiver, unangenehmer Gefühle: Wut, Trauer oder Scham schleichen sich oft ungefragt in unser Leben und bringen uns aus dem Gleichgewicht. Obwohl viele versuchen, diese Emotionen zu verdrängen oder zu ignorieren, zeigen psychologische Studien und die praktische Arbeit in der Psychotherapie immer wieder: Erst das bewusste Annehmen und der konstruktive Umgang mit diesen Gefühlen eröffnen Wege zu innerer Stärke und Wohlbefinden.


Warum schwierige Gefühle wichtig sind


Gefühle wie Wut, Trauer oder Scham gelten zwar häufig als unangenehm, erfüllen aber eine wichtige Funktion. Sie geben uns Hinweise auf unsere Bedürfnisse, Grenzen und Werte – beispielsweise signalisiert Wut häufig eine wahrgenommene Ungerechtigkeit oder Grenzüberschreitung, während Trauer auf einen Verlust hinweist und Scham uns zur Reflexion unseres Verhaltens anregt. Deshalb spreche ich auch nicht von negativen Gefühlen, sondern vielmehr von unangenehmen oder schwierigen.


Studien zeigen, dass eine gesunde emotionale Selbstregulation, also der bewusste Umgang mit eigenen Gefühlen, langfristig das psychische Wohlbefinden stärkt und sogar die Resilienz fördert. Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) hat sich dabei als besonders wirksam erwiesen, um problematische Emotionsmuster zu erkennen und nachhaltig zu verändern.


Alltagsnahe Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie


Folgende Ansätze aus der KVT können Ihnen helfen, mit schwierigen Gefühlen konstruktiv umzugehen:


Gefühle wahrnehmen und benennen

Eine einfache, aber wirkungsvolle Übung ist das bewusste Wahrnehmen und sprachliche Benennen Ihrer Emotion. Studien belegen, dass bereits das Aufschreiben oder Aussprechen der Gefühle deren Intensität reduziert und zu mehr Klarheit beiträgt.


Gedanken überprüfen und hinterfragen

Negative Gefühle werden oft durch belastende Gedanken („Ich bin nicht gut genug“, „Alle werden mich ablehnen“) ausgelöst. Nehmen Sie sich im Alltag kurz Zeit und fragen Sie sich: „Ist dieser Gedanke wirklich realistisch? Gibt es Beweise dafür? In welchen Situation war das Gegenteil der Fall?“.


Gefühle zulassen statt verdrängen

KVT-Ansätze raten dazu, Emotionen bewusst Raum zu geben, statt sie wegdrücken zu wollen. Eine Minute bewusstes „Mit-der-Gefühl-Welle-mitgehen“ wirkt oft entlastend – schon die eigene innere Erlaubnis, eine Emotion zu spüren, kann deren Druck verringern.


Handlungsalternativen entwickeln

Fragen Sie sich: „Welche gesunde Reaktion auf meine Wut/Trauer/Scham wäre jetzt möglich?“ – Zum Beispiel kann ein ehrliches Gespräch gesucht, kurz tief durchgeatmet oder ein kleiner Spaziergang gemacht werden.


Hypnose als Ergänzung in der Emotionsbearbeitung


Neben verhaltenstherapeutischen Methoden gibt es mittlerweile zahlreiche Studien zur Wirksamkeit von Hypnosetherapie beim Umgang mit starken Gefühlen. Hypnose kann dazu beitragen, automatisierte Stress- und Körperreaktionen zu beeinflussen, emotionale Blockaden zu lösen und einen besseren Zugang zu den eigenen Ressourcen zu ermöglichen.


In der Praxis berichten viele Klienten über einen entspannteren Umgang mit Scham oder Wut, mehr innere Distanz zu schwierigen Erlebnissen und einen neuen Blick auf sich selbst nach begleiteter Hypnose.


Risiken unbewältigter schwieriger Gefühle


Werden Wut, Trauer oder Scham dauerhaft unterdrückt oder nicht ausreichend verarbeitet, kann dies schwerwiegende negative Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit haben. Studien belegen, dass emotionale Unterdrückung das Risiko für die Entwicklung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen deutlich erhöht.


Unbearbeitete Gefühle können zu einem Teufelskreis führen: Menschen versuchen oft, belastende Emotionen mit Alkohol, Drogen oder anderen Verhaltensweisen zu betäuben, was Abhängigkeiten fördern kann. Gleichzeitig besteht ein erhöhtes Risiko für psychosomatische Beschwerden, wie Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Probleme oder chronische Schmerzen, die körperlich das Wohlbefinden stark beeinträchtigen.


Darüber hinaus können ungelöste emotionale Belastungen soziale Isolation und Selbstwertprobleme verstärken. In schweren Fällen führen sie zu chronischem Stress und können die Entstehung oder Verstärkung von Störungen wie der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung fördern. Daher ist es besonders wichtig, belastende Gefühle frühzeitig anzunehmen und bei Bedarf professionelle Hilfe zu suchen.


Wann professionelle Unterstützung sinnvoll ist


Schwierige Emotionen können ein normaler Bestandteil des Lebens sein – doch manchmal werden sie so überwältigend, dass sie den Alltag lähmen, zu sozialem Rückzug führen oder in depressive Zustände münden. Die aktuelle wissenschaftliche Leitlinie empfiehlt professionelle Unterstützung, wenn folgende Anzeichen auftreten:


  • Gefühle von Wut, Trauer oder Scham bestimmen das Leben über Wochen und Monate

  • Betroffene Menschen isolieren sich zunehmend und ziehen sich zurück

  • Es treten körperliche Beschwerden oder Schlafstörungen auf, für die keine medizinische Ursache gefunden wird

  • Der Umgang mit den Gefühlen erschöpft oder überfordert dauerhaft


Eine frühzeitige psychotherapeutische Unterstützung entfaltet die größte Wirksamkeit, bevor sich Gefühle stark chronifizieren oder weitere Belastungsfaktoren hinzukommen.


Wie ich Betroffene unterstützen kann


Als Heilpraktiker für Psychotherapie biete ich in Trier und Umgebung Begleitung und gezielte Hilfe an, um mit schwierigen Gefühlen konstruktiv umzugehen. Im vertrauensvollen Rahmen entwickeln wir gemeinsam individuelle Strategien – von kognitiven Methoden über hypnotherapeutische Elemente bis hin zu alltagstauglichen Impulsen. Ziel ist es, Ihren persönlichen Weg zu mehr emotionale Selbstbestimmung und innerer Balance zu finden.


Fazit und Einladung


Schwierige Gefühle sind Teil des Lebens. Sie können gleichzeitig zu Motoren persönlicher Entwicklung werden. Lernen Sie, Ihre Wut, Trauer oder Scham anzunehmen und neue Wege im Umgang zu beschreiten – wissenschaftlich fundiert, empathisch begleitet und auf Augenhöhe. Wenn Sie sich Unterstützung wünschen, stehe ich Ihnen gerne für ein Erstgespräch zur Verfügung.

bottom of page