Die alarmierende Zunahme psychischer Belastungen bei jungen Menschen – Ein Blick auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Alexander Morgen

- 31. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Die mentale Gesundheit Jugendlicher und junger Erwachsener steht weltweit vor einer großen Herausforderung: Neue Forschungen zeigen, dass junge Menschen heute deutlich stärker unter psychischen Belastungen leiden als noch vor wenigen Jahren. Diese Entwicklung ist nicht nur in Deutschland zu beobachten, sondern zeichnet sich global ab – so auch in einer aktuellen Studie, die im renommierten Fachmagazin PLOS ONE veröffentlicht wurde.
Alarmierender Trend: Junge Menschen immer unglücklicher
Früher zeigte sich in vielen Studien ein typisches Muster: Die Lebenszufriedenheit verlief über das Alter in einer U-Form. Junge und ältere Menschen waren im Durchschnitt zufriedener, während Menschen im mittleren Alter – oft belastet durch Beruf und Familie – eine Phase der größten Unzufriedenheit durchliefen. Das war über Jahrzehnte eine gesicherte Erkenntnis.
Doch die aktuelle Studie von Blanchflower, Bryson und Xu (2025) widerlegt dieses Muster. In großen Datensammlungen aus mehr als 40 Ländern zeigen die Forschenden, dass junge Menschen zunehmend unzufriedener und psychisch belasteter sind als ältere Generationen. Junge Erwachsene leiden häufiger als je zuvor unter Depressionen, Ängsten, Hoffnungslosigkeit und anderen psychischen Problemen – insbesondere junge Frauen sind betroffen. Das bisherige „Glücks-Hoch“ im jungen Alter verschwindet zunehmend.
Mögliche Ursachen für den Anstieg psychischer Belastungen bei jungen Menschen
Die Studienautoren nennen mehrere potenzielle Ursachen für diesen drastischen Trend. Zum einen hat die Corona-Pandemie mit den damit verbundenen Einschränkungen das psychische Wohlbefinden vieler junger Menschen verschlechtert – der Effekt ist gerade bei Jugendlichen in der Pubertät besonders stark. Zum anderen belasten langfristige ökonomische Unsicherheiten und der schwierige Einstieg in den Arbeitsmarkt viele junge Erwachsene.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die intensive Nutzung sozialer Medien und Smartphones, die für ständigen sozialen Vergleich, Druck zur Selbstoptimierung und das Gefühl des Nicht-Dazugehörens sorgen. Besonders Mädchen und junge Frauen sind hierdurch stark beeinträchtigt, da sie in digitalen Netzwerken häufig einem hohen Schönheits- und Leistungsdruck ausgesetzt sind. So nehmen psychische Belastungen bei jungen Menschen stetig zu.
Was bedeutet das für junge Betroffene?
Psychische Belastungen in jungen Jahren wirken sich oft langanhaltend auf die Lebensqualität aus. Sie erhöhen das Risiko für körperliche Beschwerden, behindern schulischen und beruflichen Erfolg und führen zu sozialer Isolation. Studien belegen, dass junge Menschen mit psychischen Erkrankungen auch später im Leben häufiger Probleme haben, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Für Eltern, Lehrkräfte, Freunde und Angehörige ist es daher besonders wichtig, frühe Warnsignale zu erkennen und Betroffene zu unterstützen. Auch die Wissenschaft betont, wie essenziell es ist, jungen Menschen frühzeitig Hilfe anzubieten, um die psychische Gesundheit zu stärken und mögliche Langzeitfolgen zu vermeiden.
Früherkennung: Warnsignale psychischer Belastung erkennen
Hier einige wichtige Anzeichen, bei denen es sinnvoll ist, aufmerksam zu sein und Hilfe zu suchen:
Anhaltende Niedergeschlagenheit oder Traurigkeit
Verlust von Interesse an Hobbys und sozialen Kontakten
Starke Ängste und Vermeidungsverhalten, z.B. in sozialen Situationen
Schlafstörungen, Appetitveränderungen
Konzentrationsprobleme und Leistungseinbußen in Schule oder Ausbildung
Rückzug und Isolation vom sozialen Umfeld
Häufige Hoffnungslosigkeit oder Suizidgedanken
Wenn solche Symptome über mehrere Tage bis Wochen hinweg andauern, kann eine professionelle Unterstützung wichtig und indiziert sein.
Wie kann Psychotherapie helfen? Mein integrativer Ansatz
In meiner Praxis in Trier arbeite ich mit einem integrativen verhaltenstherapeutischen Ansatz, der individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt wird. Psychotherapie bietet einen sicheren Raum, um Ängste, Depressionen und Belastungen besser zu verstehen und zu bewältigen. Gemeinsam entwickeln wir Strategien für den Alltag, verbessern den Umgang mit Stress und fördern Ressourcen für mehr Lebensqualität.
Ich begleite Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Angehörige einfühlsam und professionell auf dem Weg zu mehr psychischer Gesundheit. Denn es ist wichtig, frühzeitig aktiv zu werden und sich Unterstützung zu holen – Sie sind mit Ihren Sorgen nicht allein.
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen sich angesprochen fühlen, scheuen Sie sich nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen. Bereits ein Ersttermin kann oft schon entlastend wirken und ist ein wichtiger Schritt, um wieder mehr Lebensfreude zu gewinnen. Zögern Sie nicht. Unterstützung ist möglich – für Sie und Ihre Angehörigen.
Fazit
Die psychische Gesundheit junger Menschen ist aktuell stark gefährdet – das zeigen umfassende internationale Studien eindeutig. Die Ursachen sind vielfältig und komplex, aber es gibt wirkungsvolle Wege der Unterstützung. Psychotherapie kann helfen, Belastungen zu verstehen und konkrete Lösungen zu finden. Als Heilpraktiker für Psychotherapie in Trier möchte ich mit diesem Beitrag aufklären, Mut machen und motivieren, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn niemand muss psychische Probleme allein bewältigen.
Wenn Sie Fragen haben oder einen Termin wünschen, freue ich mich auf Ihre Nachricht.




